MBO rockt 2023

Ganz stark begann der Abend mit „K-OS of Sounds“

(Mik Steinbach- voc, Linus Werner – git, Ekaterina Patola – git, Simeon Altzschner b, Tristan Dietz – dr). Der Bandname sollte allerdings nicht zu wörtlich genommen werden, denn was das Publikum zu hören bekam, war alles andere als chaotisch – im Gegenteil: Technisch einwandfreie Gitarrensoli, der Frontman mit seiner ungespielten Souveränität und ein insgesamt druckvoller und immer präziser Sound sorgten für leicht ungläubige Gesichter im Publikum: „Konnte das sein, dass da Neuntklässler auf der Bühne standen?“. Die jüngste Band des Abends war übrigens auch die einzige mit einem selbst geschriebenen Song, der sich gut einreihte in das grungig-hardrockige Line-up mit Songs von den Pixies, ACDC und Nirvana.

Als zweite Band waren die „Tuners“ zu hören mit Songs von „die Ärzte“ und den „Red Hot Chili Peppers“ und manche Kolleginnen und Kollegen fragten sich warum die Jugend von heute eigentlich die Hits aus der Jugendzeit der Lehrkräfte rauf und runterspielt (ein Phänomen, das sich übrigens durch den ganzen Abend zog). Dominic Seeliger – voc, Valentin Brandes – voc, Gregor Leishman – git, Paul Baumgarten – git/b, Vincent Prinz – b/git, Daniel Losinski – dr machten dem Namen der Veranstaltung MBO rockt alle Ehre.

Das Publikum solle ausrasten, das forder

te der Leadsänger der „Rainbow Socks“ (Milan Wiemann – voc, Delia Niculescu -git, Estrella Lingan Medina – b, Chayenne Krüger – keys, Noah Hefny – dr). Er ging dabei mit gutem Beispiel voran und rastete in einer mitreißenden Performance erstmal selber ganz schön aus. Knallharte Bass- und Gitarrenriffs und ein treibender Beat untermalten den ausdrucksstarken Gesang.

Mit dem Titel „i just died in your arms tonight“ („Cutting Crew“) ging die Zeitreise in die Jugend von Eltern und Kollegium weiter. Aber so frisch und facettenreich wie „Mia and Me” ihn spielten, hat man diesen Song lange nicht gehört. Mia Gryczke – voc, Ringo Schubert voc/git, Judith Luther – keys, Samir – b, Emil Behrendt – dr nahmen einen mit auf eine wilde Fahrt durch sämtliche Genres. Die Toten Hosen und Alicia Keys in einem Set hört man auch nicht alle Tage.

Die „Creatures“ starteten groovend-soulig mit Gnarls Barleys Hit „crazy“, um dann zwei Songs später mit Bad Reputation von „Joan Jett & The Bla

ckhearts“ einen echten Punkrock-Kracher abzufeuern. Emma Heckelmann konnte hier wieder einmal ihre beeindruckende musikalische Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Sonja Beckmann – git, Anna Mahdyk – keys/voc, Klara Khalaf – b, David Nguyen – dr lieferten einen eingespielten Sound, der richtig nach vorne ging: Exaktes Drumplay, ein druckvoll schiebender Bass und präzise Arbeit an Rhythmusgitarre und Keys machten diesen Auftritt zu einem großen Vergnügen. Nicht nur, dass jeder Ton saß, man konnte hören, wie gewissenhaft die Songs einstudiert wurden und die Freude, mit der die Band sie performte, begeisterte das Publikum – dementsprechend laut war der Ruf nach einer Zugabe.

Rotzfrech starteten „Toloose“ mit „Sterne oder Häuser“ aus dem Jahr 2016 von „Kicker Dibs“. Josephina Perschke – voc, Julie Brix – git, Viktoria Peters – b, Luisa Kurowsky – keys, Noah Lakmes – dr gaben dem Publikum hier musikalisch ‚auf die Fresse‘ –

so muss Punk klingen! „Roxanne“ von „The Police“ mit seiner gegenläufigen Rhythmik ist sicher einer der anspruchsvollsten Songs der Popgeschichte. Und „Toloose“ lieferte unerschrocken und mit viel Verve eine überzeugende Version dieses Klassikers. Die Zugabe „dance with somebody“ von Mando Diao nahm das Publikum dann sehr wörtlich und feierte wild tanzend die Band – was blieb ihm auch anderes übrig angesichts dieses an Kraft und Lebensfreude so satten Auftritts.

Die Crunchies brachten den Abend dann energiemäßig an den Höhepunkt. Heftige Heavy Metal- und Punk-Bretter gingen auf das Publikum nieder und es war nur eine Frage der Zeit bis der berühmt-berüchtigte MBO-Moshpit wieder tobte. (Bisher blieben alle Nasenbeine heil – klopf auf Holz…). Handwerklich sehr gut gemacht lieferten die Crunchies einen unerbittlichen Rhythmus, der mit Songs unter anderem von „Metallica“ und „Rage against the machine“ im Publikum für Ekstase sorgte.

Einen stilistischen Kontrapunkt bildete dann Taylor Swifts Ballade „Champagne Problems“, gefühlvoll und mit Seele vorgetragen von Olivia Fredrich und Lisa Manthei.
Einen überaus gelungenen Abend rundete die Band „BASTA“ ab. Wurde bis dahin tatsächlich im Wortsinne „gerockt“, gab es jetzt noch einmal einen Genrewechsel hin zum Pop der Nuller und 2010er Jahre. Mit einer schönen Zweistimmigkeit und einer eingespielten Band überzeugten Olivia Elisa Di Modica – voc, Sophie-Therese Wirth – voc, Dennis Maurice

Holznagel – b, Alex Quasdorf – git/voc, Jasper Spötter – dr.

Es mag an der langen Pause liegen – die Veranstaltung fand zuletzt 2019 statt, aber tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass mir MBO rockt noch nie so gut gefallen hat.
An dieser Stelle auch ein ganz großes Dankeschön an das Technik-Team von Mathis Richter-Reichhelm, Edin Dedic und Konstantin Saurin, die konstant über so viele Jahre schon eine so hohe veranstaltungstechnische Qualität liefern, dass die MBO sich einfach glücklich schätzen kann, ein so fähiges (und dabei immer geduldiges und zugewandtes) Team zu haben. Sound und Licht waren wieder einmal grandios.
Ebenfalls ein großes Danke an die beiden Moderatorinnen Anna Mahdyk und Sonja Beckmann, die souverän und mit viel Freude durchs Programm geführt haben.

Ein großes Dankeschön gilt auch der Klasse 7.3 samt Eltern und Klassenleitung für ein sehr leckeres und vielseitiges Buffet und eine sehr fr

eundliche Bewirtung. Die eingenommenen Gelder des Caterings gehen dabei nämlich nicht in die Klassenkasse, sondern kommen dem Musikfachbereich zugute – dafür ein herzliches Dankeschön!