Serenata 2024 – Bericht & Bilder

Angekündigt durch die von Frau Koc entworfenen Plakate fand das Klassikkonzert „Serenata“ in diesem Jahr erstmals an zwei Abenden, Donnerstag, dem 13. und Freitag, dem 14. Juni, statt. Durch die Wiederholung der Veranstaltung war es diesmal fast allen Angehörigen und Freunden möglich – auch wenn sie an einem der Abende verhindert waren –, das Konzert zu erleben. Die groß besetzten Musikbeiträge ganzer Klassen und Kurse waren in beiden Aufführungen die gleichen, die kammermusikalischen Beiträge dagegen unterschieden sich an den beiden Abenden, wodurch noch mehr Schülerinnen und Schüler solistisch zum Zuge kommen konnten. Souverän führten Greta Mayer-Schuchard, Rania Ullah und Leonard Dribinsky, alle aus dem 12. Jahrgang, als Moderatorenteam durch beide Abende.

 

Das Konzert wurde wie gewohnt vom MBO-Schulorchester unter Leitung von Herrn Dr. Fanselau eröffnet. In diesem Jahr stand der „Tanz der Ritter“ aus dem Ballett „Romeo und Julia“ von Sergej Prokofjew auf dem Programm. Im Schulorchester fielen die vielen jungen Gesichter auf, denn besonders viele Jüngere, gerade aus dem 7. Jahrgang, haben sich dem Orchester angeschlossen, für das Nachwuchs sehr wichtig ist.

Es folgte der Kanon in D-Dur von Johann Pachelbel, vorgetragen vom Wahlpflicht-Pool-Kurs 7 unter Leitung von Herrn Nouwens. Dabei wurden zum ersten Mal die neu angeschafften Ukulelen, die sonst für das einfache Klassenmusizieren genutzt werden, auf der MBO-Bühne eingesetzt. Es machte Spaß, die Klangsteigerung vom leisen Klang der Kalimba bis zum vollen Klang aller Mitwirkenden mit Sängerinnen mitzuerleben.

Am Donnerstag schloss sich an dieser Stelle das irische Volkslied „Drawsy Maggie“ an, überzeugend interpretiert von Carlotta Zander (Oboe) und Gregor Leishman (Violine unter zeitweisem Einsatz der traditionellen Fiddle-Technik), beide aus dem 10. Jahrgang. Am Freitag trugen stattdessen Milan Wiemann (Fagott, Jg. 11) und Polina Bauer (Klavier, 10. Jg.) mit der gebotenen Prise Humor.ein Scherzo des tschechischen Komponisten Hynek Vojáček vor.

Es folgte die Musikklasse 7.3 unter Herrn Fanselau mit einem herzerfrischenden „Best of“ aus den „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi, wobei die einzelnen Jahreszeiten auch bildlich in Form von Gemälden angezeigt wurden, die die Klasse unter Anleitung ihrer Kunstlehrerin, Frau Ponndorf, geschaffen hatte.

Am Donnerstag folgte ein Allegro von Henry Holcombe für Querflöte allein, einfühlsam intoniert von Olivia Fredrich aus dem Abiturjahrgang 13. Am Freitag erklang die berühmte Air D-Dur aus der Orchestersuite Nr. 3 von Johann Sebastian Bach in einer Fassung für drei Instrumente, in subtiler Tongebung vorgestellt von Esthonia Schmieske (Violine, 11. Jg.), Jasmin Pilgrim (Harfe, 11. Jg.) und Carlotta Zander (Oboe, 10. Jg.).

Die Musikklasse 8.3 trug unter der Leitung ihres Klassenlehrers, Herrn Hübner, mit feiner Sängerleistung und ebenso wohlklingenden Bläsern das Vogelfänger-Lied des Papageno aus der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart vor.

Eine besondere theatralische Note erhielten zwei vom Wahlpflicht-B-Kurs des 9. Jahrgangs dargebotene feierliche Trauungsmusiken, nämlich das Brautlied aus Richard Wagners „Lohengrin“ und der „Hochzeitsmarsch“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, mit Schülerinnen im Brautkleid und Musikern im Anzug mit Zylinder in der Einstudierung von Herrn Komp.

Eine schwermütige Wendung nahm das Programm dann am ersten Abend mit Franz Schuberts Kunstlied „Der Tod und das Mädchen“, mit einnehmender Stimme gesungen von Mia Gryczke, einfühlsam am Klavier begleitet von Amelia Bartold (beide aus dem 11. Jg.). Dagegen steigerte sich am zweiten Abend die Ausgelassenheit in Gestalt der heißblütigen Tarantella für Klavier von Sergej Prokofjew, tadellos vorgetragen von Milana Hushu aus der Musikklasse 7.3.

Nun folgte ein hochinteressante Fusion des „Schwanensee“-Hauptthemas von Peter Tschaikowsky mit dem „Schwan“ aus dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns, ebenso kreativ wie überzeugend eingerichtet von Herrn Buddecke, der die Klasse 9.3 mit ihren blitzsauber spielenden Cellistinnen anleitete.

Sonja Beckmann aus dem 12. Jahrgang beeindruckte im Anschluss am Klavier mit warmem, kraftvollem Anschlag und der melancholischen „Elegia“ des armenischen Komponisten Arno Babajanyan, bevor der Mittelstufenchor unter Herrn Hübner die erste Konzerthälfte beschloss. Der Chor sang mit gewitztem Augenzwinkern den Kanon „O du eselhafter Martin“ von Mozart sowie in getragener Ernsthaftigkeit den Choral „Heilig ist der Herr“ aus Schuberts „Deutscher Messe“. Ein besonderer Reiz entstand auch durch die Begleitung durch ein Bläserquartett aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 10 und 11.

 

In der Pause erfreuten die Willkommensklassen, angeleitet von Frau Mahnert, die Konzertbesucher mit kulinarischen Köstlichkeiten. Am zweiten Abend übernahm dies die Klasse 10.1 von Frau Williams und Herrn Vanell.

 

Die zweite Konzerthälfte eröffnete der Oberstufenchor in beeindruckender Klangfülle mit „Vois sur ton chemin“ aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ und einer rhythmisch sehr profilierten Darbietung des Gospels “Little Light Of Mine” unter der Leitung von Frau Köhle und begleitet von Herrn Buddecke am Klavier.

Am Donnerstag schloss sich das populäre „Hallelujah“ von Leonard Cohen an, zelebriert von Lisa Manthei (Querflöte) und Melissa Eschrich (Gitarre) aus dem Abitur-Leistungskurs. Am zweiten Abend spielte Estrella Lingan (11. Jahrgang) ausdruckstark die „Thaïs“-Meditation für Violine von Jules Massenet, erstaunlich abgeklärt am Klavier begleitet von Mik Steinbach aus dem 9. Jahrgang.

Der Chor des 11. Jahrgangs besang, dirigiert von Frau Papachronis und begleitet von Frau Zimmer, im schottischen Volkslied „The Water is wide“ die Weite und Tiefe der Liebesgefühle in der Natur. In einem weiteren Volksliedsatz, „El Vito” aus Andalusien, zeigte der Chor viel Rhythmusgefühl und finessenreiche Gesangstechniken.

Der Auftritt der Musikklasse 10.3 unter der Leitung von Frau Köhle mit „Speak softly love“ aus „Der Pate“ von Nino Rota war ein besonders emotionaler, da sie zum letzten Mal im gemeinsamen Klassenverband auf der MBO-Bühne standen. Einige von ihnen konnten mit Soli glänzen, bevor das Love Theme mit ganzer Klangpracht im Tutti und mit Gesang das Publikum begeisterte.

Einen endgültigen Abschied von unserer Schule nahm dann aufgrund ihres Abiturs die Gitarristin Melissa Eschrich mit ihrer aufregenden Darbietung des Prelude Nr. 1 des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos.

Der Musik-Profilkurs des 11. Jahrgangs unter Mitwirkung seines Kursleiters, Herrn Dr. Fanselau, präsentierte mit dem Walzer Nr. 2 von Dimitri Schostakowitsch eines der bekanntesten Stücke aus dem 20. Jahrhundert – in einer ungewöhnlichen Fassung mit zwei Solosängerinnen aus dem Kurs, die durch warmen Wohlklang gefielen.

Der Leistungskurs des 12. Jahrgangs hatte sich, angeleitet von Herrn Hübner, in diesem Schulhalbjahr intensiv mit der Musik im NS-Staat beschäftigt und gab mit einer gemischten Solo-Ensemblefassung des Klavierstücks op. 19, Nr. 6 von Arnold Schönberg mit den durchgeistigten Mitteln dieser hochexpressiven Musik ein überzeugendes Plädoyer für eine besonnene Kulturpolitik und für die Kunstfreiheit ab.

Wiederum konnte der Kontrast kaum größer sein, als Greta Mayer-Schuchard mit ihrer volltönenden, warmen Stimme die fröhliche Tonadilla „El Tra La La Y El Punteado“ von Enrique Granados vortrug. Amelia Bartold (11. Jg.) begleitete sie am Klavier.

Nun brillierte auch Ringo Schubert (11. Jg.), Jugend-musiziert-Sieger und bereits als Jungstudent an der Universität der Künste angenommen, mit der virtuosen Grande Ouverture für Gitarre solo des klassischen Komponisten Mauro Giuliani. Dies war zugleich Höhepunkt und Abschluss des zweiten Konzertabends.

Am ersten Abend schloss sich noch als besonderes Highlight die musikalisch-szenische Darstellung eines ganz großen Werks der Musikliteratur, des Kunstlieds „Der Erlkönig“ von Schubert auf den Balladentext von Johann Wolfgang von Goethe an. Fünf Musikerinnen des Abitur-Leistungskurses (13. Jg.) gaben ihren überaus würdigen Abschied von der MBO: Über rollenden Bässen am Klavier (Nikita Sommer) und zu den Klängen der Flöte von Lisa Manthei sangen und spielten Melissa Eschrich als unheimlicher Erlkönig, Carolin Quasdorf als Vater und Olivia Fredrich als Sohn eine ebenso morbide wie eindringliche Opernszene.

Am Schluss kamen alle Beteiligten mit den betreuenden Musiklehrkräften, Frau Papachronis, Frau Zimmer und Frau Köhle, in deren Verantwortung auch die souveräne Gesamtleitung des Konzerts lag, sowie den Herren Buddecke, Dr. Fanselau, Hübner und Komp unter tosendem Applaus auf die Bühne. Unser Schulleiter, Herr Thießen, verabschiedete die Beteiligten und die Besucher voller Stolz auf die gezeigten herausragenden Leistungen.

 

Die Tontechnik lag in den bewährten Händen von Mathis Richter-Reichhelm und Edin Dedic, für die Lichttechnik sorgte Constantin Saurin. Die drei wurden unterstützt von den Schülerinnen und Schülern des Moduls Ton- und Lichttechnik.

Wir freuen uns nun auf die Tonaufnahme des denkwürdigen Konzerts, die wieder in den professionellen Händen von Michael Handschuh liegt und mit dem Filmmitschnitt zu einem bestimmt aufregenden Video gemischt wird. Die schönen Fotos, aufgenommen von Antonia Balzow. sehen Sie / seht ihr bereits hier auf der Homepage.