Schon wie im letzten Jahr eröffneten K-OS of Sounds den Abend. (Mik Steinbach- voc, Linus Werner – git, Ekaterina Patola – git, Simeon Altzschner b, Tristan Dietz – dr).
Dass die Fünf nicht nur spielen können, sondern auch gute Songs schreiben, zeigte sich besonders bei „the luck is in your hands“, wenn ein hypnotisches Pianoriff (Ekaterina wechselt hier ans Keyboard) das Gerüst bildet, Gitarre und Bass sich erst verhalten einfügen, um im Refrain dann mit durchgeschlagenen Achteln den Song voranzutreiben und gemeinsam mit den jetzt nach vorne gehenden Drums einen echten alternativ-Rock-Kracher abzuliefern.
Esmeralda spielen erst seit Kurzem zusammen (Vocals: Josephina Perschke Gitarre: Lennard Barnekow Bass: Paul Baumgarten Schlagzeug: Marc Penski). Alle kennen sich bereits aus der Mittelstufe und haben in anderen Formationen schon gemeinsam Musik gemacht. Besonders schön: „Zombie“ von den Cranberries – von manchen im Publikum in den 90ern vielleicht etwas zu oft im Radio gehört, entfaltete der Song an diesem Abend mit etwas Abstand, dem berührenden Gesang Josephinas und dem unaufgeregten, aber präzisen Spiel der Band eine ganz neue Kraft und sorgt für einen Gänsehautmoment in der MBO-Aula.
Für richtig gute Stimmung sorgten dann die Rainbow Socks (Delia Niculescu: Git/Vocals
Milan Wiemann: Git/Vocals, Chayenne Krüger: Keyboard, Estrella Lingan Medina: Bass
Noah Hefny: Drums (als Gast beim ersten Song Melea Yener, Vocals). Milan heizte das Publikum an und die Band feierte ihre Punkattitüde mit Songs von Girl in red, den Destroy Boys, Maneskin und Nirvana – kompromisslos, selbstbewusst und immer voll auf die 12.
Mia and Me blieben ihrem Konzept treu, eine Tour de Force durch die Musikgeschichte zu unternehmen. (Besetzung: Judith Luther – Keyboard, Ringo Schubert – Gitarre, Gesang, Emil Berendt – Schlagzeug, Mia Gryczke – Gesang). Auch hier werden sich einige Lehrkräfte über die Hits aus ihrer Jugend gefreut haben, z.B. bei „other side“ von den Red Hot Chili Peppers. Die ganze Band lieferte dabei mit einer beeindruckenden Dynamik und überzeugenden Arrangements einen handwerklich wie emotional voll überzeugenden Auftritt ab.
Für eine Überraschung sorgten die Tuners. Kannte man Vinzent Prinz bisher vor allem an der Gitarre und am Bass, so nahm er bei MBO rockt das Mikro in die Hand und konnte mit seinem sonoren und tiefenentspannten Bass beeindrucken. Das Programm setzte sich aus Meilensteinen der Rockgeschichte zusammen und reichte von den Dire Straits über Billy Idol zu Steppenwolf. Der Titel „born to be wild“ war dann so etwas wie das Motto dieses Auftritts und hat einmal mehr gezeigt, dass MBO rockt in den letzten Jahren wirklich rockt.
Die Creatures (Emma Heckelmann – voc Anna Mahdyk – keys Sonja Beckmann – git Charlotte Walther – git Klara Khalaf – bass David Nguyen – drums) sorgten mit Alanis Morissettes „you oughta know“ für einen Höhepunkt des Abends. Der Song startet nur mit Gesang, einem düster-flächigen Orgel-Ostinato und einer simplen, aber unfassbar groovenden Besen-Figur auf der Snare-Drum. Zusammen ergibt das eine wirklich unheimlich spannende Mischung, die wenn der Song dann richtig losgeht, ergänzt wird durch eine richtig funkige Bassline, verhaltene Arpeggien auf der Gitarre und ein vorantreibendes Schlagzeug, im Refrain ist dann richtig Alarm. Mit seinen bitter-ironischen Lyrics über eine Trennungsgeschichte ist der Song auch textlich äußerst anspruchsvoll. Die Creatures machen ihn sich zu eigen, wobei die Band die stimmgewaltige Emma Heckelmann kongenial ergänzt. Mit der Zugabe „geile Zeit“ verabschieden sich die Creatures dann zum letzten Mal von der MBO-rockt-Bühne (alle machen dieses Jahr Abi oder haben es schon) – ob der Songtitel auch eine Resümee der Zeit an der MBO war?
Die Crusties (der Name setzt sich zusammen aus den Namen der Bands Crunchies und Creatures und ist eher mit einem Augenzwinkern zu verstehen) brachten dann die Wände der MBO-Aula mit ihrer Rap-Metal-Crossover-Mischung zum Wackeln. Den Verzerrer bis zum Anschlag aufgedreht, brachte die Band den Saal im wahrsten Sinne zum Toben. Selbst wer musikalisch eher nicht so die ganz harte Schiene fährt, begreift in diesem Moment, woher die Faszination vieler dafür herkommt und dass das Wort „krawallig“, wenn die Musik auf einem so hohen Level wie bei dieser Band gemacht ist, nicht negativ gemeint sein muss. Noel Wingerath,
Ringo Schubert (Gitarre), David Nguyen (Schlagzeug), Erik Rogalski (Bass + Gesang), und Fiodor Fritsch (Gesang) gaben dem Publikum mit dem Intro-Song der Lego-Ninjago-Serie dann vollends den Rest.
Durchs Programm führten mit Witz und Charme Ringo Schubert, Judith Luther und Mia Gryczke . Das hervorragende Catering übernahm die Klasse 7.3 (ein besonderer Dank gilt hier den Eltern, den Schüler:innen und der Klassenleitung Frau Bilo und Herr Komp) und für den guten Ton sorgte das Technik-Team von Mathis Richter-Reichhelm, Edin Dedic und Konstantin Saurin. Wir freuen uns aufs nächste Jahr.
Die Fotos wurden vom Team des Fotografiemoduls unter Leitung von Fr. Carstensen gemacht und von dem Fotografen Hannes Klingelhöfer.
Text: S. Roth