Serenata 2019: Bildergalerie & Bericht

Zu ungewohnter Jahreszeit, diesmal im Herbst, hat wieder die Serenata, das jährliche Klassik-Konzert der Martin-Buber-Oberschule, stattgefunden. Trotz der Verlockungen an Halloween drängten viele Eltern und Angehörige in unsere Aula und sie wurden durch großes Engagement und viele schöne Leistungen der auftretenden jungen MBO-Musiker belohnt.

Das Konzert wurde eröffnet mit dem „Sonnenaufgang“ aus Richard Strauss‘ „Also sprach Zarathustra“, realisiert in einem Gemeinschaftsprojekt der beiden Buber Big Bands (Mittel- und Oberstufe) unter Herrn Roth und des Schulorchesters unter Herrn Dr. Fanselau. Selten standen so viele Schülerinnen und Schüler auf der MBO-Bühne und entfalteten eine solche Klangfülle. Das Schulorchester spielte danach „In der Halle des Bergkönigs“ aus Griegs Peer Gynt-Suite in der dem Stück eigenen, aufregenden Temposteigerung.

Danach traten die Jüngsten auf: Beide Wahlpflichtkurse des neuen 7. Jahrgangs wagten sich bereits auf die Bühne, obwohl sie erst weniger als drei Monate an unserer Schule sind. Der Wahl-Pool-Kurs unter Leitung von Herrn Hübner überzeugte mit Pachelbels Kanon D-Dur – tosender Applaus! Die Musikklasse 7.3 spielte unter Leitung von Herrn Fanselau Sätze aus Händels Feuerwerksmusik. Hier beeindruckte besonders die Intonationssicherheit der als Quartett hervortretenden Holzbläser.

Auch in mehreren Einzelbeiträgen mit Harfe, Klavier, Gitarre, Fagott und Cello zeigten Mitglieder der neuen Musikklasse und auch der Sprachenklasse, was in ihnen steckt. Einfühlsam, rhythmisch präzise und mit langem Atem spielte dann Julian Beck aus der Klasse 8.3 die Air aus Bachs Orchestersuite D-Dur als Violin-Solostück, begleitet von Herrn Hübner.

Die gewünschte Heiterkeit erregte Mozarts Kanon „Bona Nox“ in seiner originalen, derben Textierung, trefflich aufgeführt von den Sängerinnen und Sängern der Musikklasse 8.3 mit Instrumentalisten. Sie begleiteten auch Cesar Bresgens modernes Chorstück „O du stille Zeit“, kultiviert und mit dynamischen Abstufungen gesungen vom Mittelstufenchor unter Leitung von Herrn Hübner.

Nach der Pause trat dann unmittelbar dessen größeres Pendant, der Oberstufenchor unter Leitung von Frau Köhle und Frau Bayer, auf, ausgewogen und in beeindruckender Klangfülle auch der Männerstimmen in Mozarts bekanntem „Ave verum corpus“, nicht minder stimmmächtig und mit virtuos rollenden Figuren der Klavierbegleitung von Frau Bayer in „Va, pensiero“, dem Gefangenenchor aus Verdis Oper Nabucco.

Ihre wunderschönen Stimmen zelebrierten zwei Schülerinnen des 13. Jahrgangs in zwei Schubert-Liedern. Mit einem volkstümlichen Lied aus Israel erinnerte der Profilkurs des 11. Jahrgangs an Martin Buber, den Namensgeber unserer Schule, der die jüdischen Weisheitsgeschichten über viele Jahre untersucht hatte.

Auch die Moderne kam an diesem Abend nicht zu kurz, so in „Yellow after the Rain“ des US-Amerikaners Mitchell Peters aus dem Jahr 1971: Arthur Pietryga bestach als Solist mit geschwinden, vielstimmigen Schlagfolgen an seinem klangvollen Marimbaphon.  Durch Virtuosität glänzte auch Meret Gutschke mit dem ersten Satz aus Carl Maria von Webers Klarinettenkonzert sowie Schülerinnen des 12. Jahrgangs vierhändig am Klavier mit dem Walzer aus Chatschaturjans Maskerade. In einem romantischen Flötenwerk von Wilhelm Popp brillierte Naomi Reinemann zusammen mit Georg von Nolting, der bereits vor der Pause Mendelssohns Hochzeitsmarsch mit Verve dargeboten hatte.

Alle Einzelbeiträger erhielten im Anschluss an ihre Darbietung eine Rose. Doch der Abend steigerte sich im großen Tutti:

Mit zahlreichen ebenso kraftvoll wie differenziert eingesetzten Bläsern beeindruckte sowohl die Musikklasse 9. 3 von Frau Bayer (mit Schubert und Schumann) als auch die Musikklasse des 10. Jahrgangs mit Johann Strauß‘ fetzig dargebotenem Radetzki-Marsch unter Leitung von Frau Köhle, die auch wieder für die künstlerische und organisatorische Gesamtleitung des überaus gelungenen Konzertabends verantwortlich zeichnete.

In einem Remix aus Gershwins Summertime mit Bachs C-Dur-Präludium und anderen Klassik-Hits reflektierte und durchbrach schließlich der Leistungskurs des 12. Jahrgangs, geleitet von Herrn Buddecke, scharfsinnig und mit Witz den künstlichen Gegensatz von klassischer und unterhaltsamer Musik, bevor Frau Bayers Leistungskurs des 13. Jahrgangs mit „Denk an mich“ aus Andrew Lloyd Webbers „Phantom der Oper“ das Konzert sangesmächtig abrundete.

Durch den Abend führte akkurat das Moderatorenteam aus Sophia Weise und Philipp Nold aus dem 13. Jahrgang. Sehr gut organisiert war der rasche Wechsel der auftretenden Gruppen ebenso wie die Tontechnik unter der bewährten Leitung von Herrn Richter-Reichhelm, alle vereint unter der souveränen Gesamtleitung von Frau Köhle. Unser Schulleiter, Herr Thießen, verabschiedete die Besucher voller Stolz auf die gezeigten Leistungen aller Beteiligten.

Bericht: Clemens Fanselau