Im NaWi-Unterricht der Klasse 10.5 wird gerade das Weltall erforscht. Dabei gehen wir der Frage nach, ob man mit Brettspielen etwas über Astronomie und Raumfahrt lernen kann. Herr Dr. Kröner hat dazu fünf verschiedene Brettspiele für die MBO besorgt, die sich um Astronomie und Raumfahrt drehen.
In kleinen Gruppen haben wir uns zunächst die Spielregeln mit Anleitung und Erklärvideos beigebracht. Dann ging es ans eigentliche Spielen. Da einige Brettspiele eine sehr großen Spieldauer haben, wurde ausnahmsweise 3 Unterrichtstunden am Stück gespielt. Fünf Brettspiele haben wir ausprobiert:
Beim Brettspiel „Space Missions“ müssen die Spieler ihre eigenen Raketen zusammenbauen und ausstatten, um Satelliten oder Astronauten ins All zu schicken. Letztendlich will jeder als erster eine bemannte Mondlandung schaffen. Was das Spiel besonders spannend macht, ist die Unsicherheit bei jedem Raketenstart. In jedem Abschnitt der Mission kann eine Fehlfunktion auftreten, die man bei der Planung nicht berücksichtigt hatte. Dadurch wirkt das Spiel realistisch und bleibt bis zum Schluss spannend. Das Spiel wurde der MBO vom Entwickler Frank Müller gespendet! Vielen Dank!
Bei dem kooperativen Stichspiel „Die Crew“ muss man gemeinsam Missionen erfüllen, indem jeder versucht, bestimmte Karten durch Stiche zu bekommen. Allerdings können die Spieler nur sehr eingeschränkt kommunizieren, da sie sich als Astronauten im Weltall befinden, was den Reiz des Kartenspiels ausmacht.
Bei „Terraforming Mars – Ares Expedition“ versuchen die Spieler einerseits gemeinsam den Mars zu terraformen, also bewohnbar zu machen, indem sie gemeinsam den Sauerstoffgehalt, die Temperatur und den Wassergehalt auf dem Mars erhöhen. Anderseits kämpft jeder Spieler mit seinem eigenen Unternehmen darum, die besten Technologien zu erwerben und erfolgreich auf dem Mars einzusetzen. Da es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, den Mars zu entwickeln, ist das Spiel sehr abwechslungsreich und jedes Mal von Neuem spannend.
Bei „Galileo Galilei“ versuchen die Spieler mit ihrem Teleskop im 17. Jahrhundert unbekannte Himmelskörper am Nachthimmel zu entdecken und ihre Beobachtung zu veröffentlichen. Leider erregt das die Aufmerksamkeit der Inquisition, wodurch man Siegespunkte verliert. Nur durch geschickte Kombinationen von verschiedenen Aktionen wird man der berühmteste Astronom seiner Zeit und gewinnt das Spiel. Auch wenn das Spiel kompliziert ist, werden das Thema und der historische Bezug richtig gut umgesetzt.
Bei der „Suche nach Planet X“ muss der 9. Planet, der in unserem Sonnensystem vermutet wird, gefunden werden. Dazu kann jeder Spieler mit Teleskopen Schritt für Schritt den Nachthimmel abscannen, was mit einer Handy-App umgesetzt wird. Wer aus diesen Beobachtungen durch Deduktion die richtigen logischen Schlüsse zieht, entdeckt als erster Planet X und gewinnt.
Nach vielen Stunden spannenden Spielens hat jede Gruppe eine kleine Präsentation zu ihrem Brettspiel und dem vom Brettspiel behandelten astronomischen Thema erstellt und den anderen vorgestellt. Insgesamt waren alle überrascht, wie gut die ausprobierten Brettspiele Aspekte der Astronomie und Raumfahrt in ihre Spielmechanik eingebaut haben. Neben dem Spaß am Spielen konnten wir viel Neues dazulernen, sodass wir uns gut vorstellen können, in Zukunft häufiger Brettspiele im Unterricht, vielleicht auch zu anderen Themen, einzusetzen.