Drum Workshop mit Diego Piñera

Nun schon zum dritten Mal war der international erfolgreiche Drummer Diego Piñera für einen Schlagzeug-Workshop an der MBO.

 

Piñera wurde in Montevideo, Uruguay, geboren und lebt seit 2003 in Berlin. Als Bandleader und Komponist gewann er unter anderem einen ECHO und den Deutschen Jazzpreis für das „Beste Arrangement des Jahres“ (Béla Bartóks Streichquartetts No. 3 für Jazzquartett und klassisches Quartett). Seit 2022 unterrichtet er in der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden und seit 2023 in der Hochschule Osnabrück. Er ist in vielen verschiedenen Besetzungen und Bands rund um die Welt unterwegs und hat mit Instrumentalisten gearbeitet, die weltweit zu den führenden Jazz-Musikern gehören. Piñera ist bekannt für sein hochvirtuoses und technisch außergewöhnliches Spiel – oft mit ungeraden Metren, polyrhythmischen Konzepten und starken lateinamerikanischen Einflüssen.

  

Wie immer bei seinen Workshops startete Piñera mit einem seiner beeindruckenden Soli. Davon ausgehend wurden einzelne Elemente daraus gemeinsam analysiert und die Techniken dahinter erklärt. Diesmal im Zentrum standen Triolen, ein Stilmittel in Jazz-Soli, das vor allem durch den Schlagzeuger Elvin Jones geprägt wurde. Auch auf die Rudiments – die „Sprache des Drumming“ wurde eingegangen: Singles, Doubles und Paradiddles wurde im musikalischen Kontext des Jazz geübt.

Ein wichtiger Teil des Workshops waren auch die verschiedene Spieltechniken und allgemein das Thema technische Grundlagen des Schlagzeugspiels. Piñera betont bei seinen Workshops gern die Wichtigkeit der von ihm ironisch als „talentlose Übungen“ bezeichneten Aufgaben. Gemeint sind Übungen, bei denen ausschließlich die Technik geübt wird – unabhängig vom musikalischen Kontext, denn nur mit einer guten Technik sei ein virtuoses, schnelles und überzeugendes Spiel möglich.

 

Piñera ist es immer wichtig zu betonen, dass ein Schlagzeuger nie nur für sich spielt, sondern immer auch auf den Bandkontext achten muss und so wurden die verschiedenen Rhythmen auch gemeinsam mit einem Saxofon gespielt, um zu testen, ob sich über den Drum-Groove gut spielen lässt.

Insgesamt konnten die Teilnehmer wieder einmal davon profitieren, einen der führenden Jazz-Schlagzeuger seiner Generation an der MBO zu Gast haben zu dürfen.